Stil finden im Blog

Die Art, wie wir Medien konsumieren hat sich in den letzten Jahrzehnten und Jahren dramatisch verändert. Die Vormachtstellung von Google wird immer größer und letzten Endes sucht jeder von uns just-in-time den Inhalt, den sie, oder er gerade braucht. Die Zeiten der Lesezeichen scheinen vorbei zu sein. Was auch immer man sucht, Google findet es. Das bedeutet aber auch, dass man sich als Blogger von der Idee, eine Stammleserschaft aufzubauen, weitgehend verabschieden kann. Der durchschnittliche User kommt vorbei, liest einen Beitrag und ist wieder weg. Diese Absprungrate kann man mit einem guten Stil und einer Handvoll SEO-Maßnahmen geringer halten. Aber wie kann den besten Stil finden im Blog? Oder sollte man das Pferd von hinten aufzäumen?

Stilelemente

Den Stil im Blog bestimmen zwei Komponenten. Einerseits sind es die Inhalte mit all ihren Ausprägungen. Andererseits geht es um die Form. Hier auf Gemenet verwende ich beispielsweise kein Weiterlesen Tag nach dem ersten Absatz, sondern lasse das CMS bei der Vorschau selbst entscheiden. Die Absätze werden von H2-Überschriften eingeleitet, die jeweils mit einem Großbuchstaben beginnen. Die Absätze umfassen etwa 100 bis 150 Worte. Auf Fettschreibung, oder Kursive Wörter verzichte ich. So, oder so ähnlich kann die Definition des Stils im Blog aussehen. Dazu kommt dann auch noch der Schreibstil selbt.

Stil finden im Blog auf gemenet.de
Du, Sie, Ihr und ich und wir sind wichtige Stilmittel, die das Wesen des Blogs ausmachen können

Du, Sie, oder ganz weg

Ich vermeide auch die Ansprache des Lesers. Du wirst also nicht direkt angesprochen und ich richte mich auch niemals an Sie. Stattdessen schreibe ich von man und wir. Das kann einen großen Unterschied in der Wahrnehmung und den Gefühlen, die ein Text auslöst, machen. Schreibt man, dass die Menschheit bequem geworden ist und die Arbeit, die in einem Blog steckt nicht mehr würdigt, dann macht das den Autor und den Leser zu der einen und die Menschheit zu einer anderen Gruppe. Schreibt man dagegen, dass Du undankbar bist und Dir die stundenlange Recherche und Schreibarbeit, die hinter Gemenet steckt, nichteinmal durch ein Lesezeichen würdigst, dann sieht das ganz anders aus. Aber auch positive Dinge kommen ganz anders bei der persönlichen Ansprache an.

Zitate und Bilder

Lockert man den Text mit Bildern und Zitaten auf, dann ist das angenehm für den Leser. Manche Blogs kommen aber komplett ohne solche Pausen aus. Sie schreiben lange Texte ohne Unterbrechung. Das bringt uns auch gleich zum nächsten Teil des Stils. Die Textlänge und die interne Struktur. Gibt es ein Inhaltverzeichnis, oder eine Zusammenfassung am Anfang des Textes, dann ist auch das ein Teil des Stils. Auch der Aufbau in Einleitung, Inhalt und Schlussfolgerung kann sinnvoll sein. Eine eigen Identität im Blog aufzubauen hat durchaus Vorteile. Zusammen mit der internen Verlinkung und ein paar Vorschlägen zu ähnlichen Posts am Ende des Beitrags können die Absprungrate reduzieren und den Leser auf dem Blog halten. Hat der erste Beitrag gefallen, dann sollte auch der nächste, den er liest, vergleichbar sein.

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Auch wenn Stammleser heute selten geworden sind, ist die Identität des Blogs wichtig

Identität

Mögen die Leserinnen und Leser den eigenen Stil, dann kann ein Beitrag, der davon abweicht, sie enttäuschen. Damit man den Stil in allen Posts beibehalten kann, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder man schreibt natürlich. Also so, wie man selbst auch sprechen würde. Dann braucht man nicht nachzudenken und es ist ziemlich klar, dass alle Beiträge sich in punkto Stil gleichen. Die zweite, wesentlich aufwändigere Variante ist es, den Stil zu definieren. Man definiert Satzlängen, Anrede, Struktur, Formulierungen und andere Stilvorgaben und hält sich daran. Das ist schwieriger, als nach Gefühl zu schreiben. Aber es ist auch eine gute Möglichkeit, dem Blog einen Stil zu geben.

Suchen, oder finden

Den Stil finden im Blog ist eine natürliche Entwicklung. Als Neueinsteiger startet man mit recht einfachen Texten. Liest man nach ein paar Jahren eigene Texte, dann erkennt man deutlich, dass man viel dazugelernt hat. Schreiben ist und bleibt ein Handwerk, das man erlernen kann. Einen großen Teil der Entwicklung des Stils ist also das Schreiben. Wer über Jahre kontinuierlich schreibt, der entwickelt ganz automatisch einen Stil. Den Stil zu finden ist also eine Variante,die viele Blogger wählen. Besser ist es allerdings sich selbst einen Stil vorzugeben. Dazu kann man erfolgreiche Blogs lesen und besonders auf den Stil achten. Wie sind die Texte strukturiert und wie werden die Aussagen formuliert. Liest sich ein Text angenehm, dann macht es Sinn, sich damit auseinanderzusetzen. Die Struktur ist leicht zu kopieren und auch die Formulierungen kann man problemlos übernehmen. Stil zu kopieren ist also auch eine gute Variante, um seinen Stil zu entwickeln.

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Geschmäcker sind verschieden. Wie bei der Kleidung gibt es auch beim Schreiben fast unendlich viele Varianten für den Stil

Stilvolles Blog

Wie auch immer man zum eigenen Stil im Blog kommt, diesen Stil daurchzuziehen ist wichtig. Ein authentisches Blog zeichnet sich nicht zuletzt durch einen erkennbaren Stil aus. Haben die Texte einen Wiedererkennungswert, dann werden die Leser sie gerne lesen. Hat sich ein Besucher einmal an den Stil gewöhnt, dann fällt es nicht schwer, ihr, oder ihm auch andere Beiträge anzubieten. So erreicht man, dass mehrere Beiträge gelesen werden und vielleicht gewinnt man so auch Stammleser. Deckt sich das Thema des Blogs mit den Interessen des Besuchers, dann ist Chance groß, dass er bei einer späterten Websuche wieder auf einen Beitrag stößt. Findet er dann auch den Stil des Blogs gut, dann gewinnt man damit zusätzliche Besucher. Einen Stil zu definieren und ihn einzuhalten kann also wesentlich zum Erfolg des Blogs beitragen.